Wir gehen nicht!
Ein Projekt von maiz & Klub Zwei in Zusammenarbeit mit den Asylwerberinnen Jatilie Bokanga, Elisa Kabamba, Patricia Maya, Christine Mbalayi, Anna Umarova
„Wir gehen nicht!“ stellt die Sicherheitsfrage anders: „Was brauchen Migrantinnen und Asylwerberinnen, damit sie sich in europäischen Ländern sicher fühlen können? Was sind ihre Wünsche und Forderungen?“
Neben der Verdrehung des offiziellen Diskurses beinhaltet die Arbeit auch eine Kritik an der dominanten Öffentlichkeit, ihre notwendige Veränderung, das Stärken und Vernetzen all jener Öffentlichkeiten, denen Bedeutung und Recht auf Äußerung abgesprochen wird. Gemeinsam haben wir Methoden entwickelt, um Sprache über mögliche Barrieren hinweg als Material und Instrument der politischen Intervention einzusetzen. Das Wort „auftauchen“, mit dem wir gearbeitet haben, kann für die handelnden Personen Unterschiedliches heißen:
Auftauchen aus dem Rassismus!
Auftauchen aus der Illegalisierung!
Das Projekt wird von den beteiligten Asylwerberinnen mitbestimmt. Gleichzeitig wissen wir um das Problem, dass wir es sind, die „beteiligen“ und die dies aus der Position der privilegierten Staatsbürgerin oder der Migrantin mit gesichertem Aufenthalt tun. „Gleichberechtigung“ ist so lange Utopie, so lange eine gesellschaftliche und politische Rechte genießt, die der anderen verwehrt werden.
Klub Zwei – Simone Bader & Jo Schmeiser arbeiten seit 1992 an der Schnittstelle von Kunst, Film und neuen Medien. Im Zentrum stehen politische Themen und die Mittel ihrer Darstellung. Es geht um die Kritik etablierter und die Entwicklung neuer Darstellungsweisen. Denn gesellschaftliche Veränderung hängt auch von Bildern ab. Weitere Ziele sind der kritische Blick auf Strukturen und die egalitäre Zusammenarbeit von Frauen mit unterschiedlichen Geschichten, Herkünften und Lebensentwürfen.
www.klubzwei.at
maiz ist ein unabhängiger Verein von und für Migrantinnen mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitssituation von Migrantinnen in Österreich zu verbessern und ihre politische und kulturelle Partizipation zu fördern sowie eine Veränderung der bestehenden, ungerechten gesellschaftlichen Verhältnisse zu bewirken. maiz arbeitet in verschiedenen Bereichen: Kulturarbeit, Beratung und Begleitung von Migrantinnen, Bildungsarbeit, Forschung. Mitarbeiterinnen von maiz im Projekt: Noemi Auer und Rubia Salgado.
www.maiz.at
Jatilie Bokanga, Elisa Kabamba, Patricia Maya, Christine Mbalayi und Anna Umarova leben als Asylwerberinnen in Linz. Sie besuchen den Deutschkurs bei maiz.